Lucy Stein in Schwaz
Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich darf Sie herzlich willkommen heißen zur Ausstellung Lucy Stein hier in der Galerie der Stadt Schwaz!
Begrüßen möchte ich die Kuratorin der Ausstellung Frau Cosima Rainer und natürlich ganz besonders die Künstlerin!
Sammelt man Informationen zu Lucy Stein, hat man es zuerst einmal mit einer Menge englischen Webseiten zu tun, nicht unkompliziert, wimmeln die Sätze doch von Kunstgeschichtlichen Englischbegriffen, die die unangenehme Eigenschaft besitzen, komplexe Inhalte beinahe unübersetzbar zu machen.
Born in Oxford – das geht ja noch!
Ihre besondere Art Schrift in das Bild zu integrieren
Ihre Ansicht zur Bedeutung der Zeichnung
Ihre eigene künstlerische Sicht zum Feminismus
Ihre Verwendung von Fotografie in Kombination mit dem Text
Ihre literarische Liebesbeziehung zu DH Lawrence
Ihre Begegnung mit hyperambitionierten männlichen Künstlern
Ihr obsessiver Umgang mit Malerei
Ihre künstlerischen Vorbilder und Lehrerinnen
Darüber und über vieles mehr, bin ich mir sicher, werden wir gleich von Cosima Rainer profund aufgeklärt werden.
Einen kurzen Blick nur möchte ich auf den Kurzfilm „POLVENTON“ werfen:
Dieses Video beginnt mit den Klippen und dem tosenden Meer bei Cornwall, Bilder mit denen meist die packenden Thriller von Rosemund Pilcher beginnen – zwei Frauen – Shana Moulton und Lucy Stein – ein Gespräch und dann der erste Schnitt in ein Zimmer am Meer – ein Frühstücksei, darin ein Zigarettenstummel – als männlicher Betrachter ist da tatsächlich Verwirrung angesagt – daraufhin beginnt eine Reise der besonderen Art. Die zwei Darstellerinnen machen sich zu einem kraterähnlichen Riesenloch auf und werfen Opfergaben in das Loch, Opfer an die Erdgottheiten? Und plötzlich beginnt das Loch im Video die Hauptrolle zu übernehmen, wie in einem Zaubergarten nehmen die Körper der Darstellerinnen die Skulpturen von Barbara Hepworth auf, oder werden die Skulpturen zu Körpern?
Wie schaumgeborene Venusse oder die Seenzauberin Morgan le Fay entsteigen sie später den Fluten, werden diesseitig und beenden ihren Reise zu den Erd- und Wasserwesen mit den irritierenden Worten Peter Lanyons „There is a hole, kissing your soul“ –
Ich habe noch lange über diesen Film nachgedacht, grüble immer noch und aus dem Wunsch heute Frau Lucy Stein kennenzulernen wurde direkt ein Verlangen!
In einer Workshopbeschreibung zu Lucy Stein des Edinburgh College of Art heißt es so nett: Please note that you will see her in your group – meeting at the entrance to the Main Building
Wir sind heute in einer viel glücklicheren Situation:
We don’t meet her at the entrance – we meet her here in this exhibition!